Deep Dive CleanTech // by DWR eco

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Transkript

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00:00:00: Mit Tillmann Dort.

00:00:17: Grüß dich.

00:00:18: Hallo.

00:00:19: Hallo.

00:00:20: Tillmann, du bist Mitgründer von Panereta.

00:00:22: Sag doch mal in einem Satz wer und was ihr seid und danach steigen wir wie immer in

00:00:28: die Tiefe dieser Green Economy ein.

00:00:31: Ja, also wir finden eigentlich Paneretter, drückt schon perfekt aus, wir retten Paneler.

00:00:35: Ihr rettet Paneler.

00:00:36: Das war wahrscheinlich der kürzeste Intro, das wir immer bislang hatten hier.

00:00:40: Paneler muss man trotzdem davon Verstelligkeitser zusagen, für die, die dieses Thema nicht

00:00:44: kennen, sind natürlich Solarpaneler und retten, da steckt in dem Wort drin, bisschen vorbereitet,

00:00:51: bin ich ja auch immer, heißt ja, dass ihr vor allen Dingen alte Paneler rettet, die

00:00:58: man schon mal auswertiert von mir.

00:00:59: Die refurbished, genau.

00:01:00: Gut, aber dann schreiben wir doch mal einen.

00:01:03: Wie seid ihr auf diese Idee gekommen und was treibt euch gerade so rum?

00:01:08: Also wie ihr auf die Idee gekommen seid, das ist praktisch Chris auf mich zugekommen und

00:01:12: meinte, pass auf, es gibt da Panile, die werden einfach weggeschmissen und die sind noch

00:01:16: voll funktionszüchtig, die könnten noch 20, 30 Jahre Energie produzieren.

00:01:20: Ich war da auch erst mal geschockt und konnte es gar nicht glauben, aber er hat das selbst

00:01:24: bei seiner Solaranlage miterlebt, also nicht seine, aber er hat die von seinen Eltern mit

00:01:29: aufgebaut und da sind eben so Panile beschädigt worden und zurückgeschickt worden und so wie

00:01:33: wir das damals recherchiert haben, werden die dann einfach weggeschmissen.

00:01:36: Und genau darum geht es eigentlich, dass halt solche Panile, die tatsächlich schon in

00:01:40: den Müll gelandet sind, also es sind nicht irgendwie jetzt Restbestände oder so, sondern

00:01:43: die sind wirklich in unserem Müllsystem gelandet, da kurz sozusagen vor der Verschrottung einzugreifen

00:01:49: und zu sagen, hey, pass auf, funktioniert die Dinger noch, kann man die noch irgendwie

00:01:52: benutzen und ja, dort setzen wir sozusagen an und machen daraus nochmal ein Produkt.

00:01:58: Chris ist dein Mitgründer und wann habt ihr euch den gegründet, wie groß seid ihr jetzt

00:02:04: inzwischen?

00:02:05: Also wir sind 20, 23 Jahre in den Start gegangen und mussten dann natürlich uns auch erst mal

00:02:09: das ganze Thema mehr einarbeiten und auch irgendwie ein Weg finden, diese Panile zu refurbischen

00:02:15: und da konnten wir 20, 23 Jahre dann auch schon tatsächlich unseren Online Shop launchen im

00:02:22: Sommer, das war sehr, sehr cool.

00:02:23: Und seitdem sind wir stetig dabei, uns zu vergrößern.

00:02:27: Wir sind jetzt mittlerweile ein Team von drei Leuten und suchen gerade tatsächlich noch jemanden,

00:02:31: der uns auch ein bisschen weiter unterstützt.

00:02:33: Und ja, dann streifen wir nochmal so ein bisschen mal die Marktgröße ein.

00:02:38: Also ihr seid im Solarmarkt, ihr tätig, ihr versucht, diese alten Module zu identifizieren

00:02:47: und für euch nutzbar zu machen.

00:02:48: Wie groß ist denn dieser Markt der alten Module, derjenigen, die jetzt irgendwie aussortiert

00:02:55: werden?

00:02:56: Also aussortierte Module gibt es erst mal ganz, ganz viele.

00:02:59: Also 2022, das sind die letzten aktuellen Zahlen vom Statistischen Bundesamt, waren

00:03:03: es ungefähr 800.000, also fast eine Million Module, die weggeschmissen werden.

00:03:08: Es gibt so Schätzungen, dass das bis 2030 ungefähr auch 50 Millionen Module ansteigen

00:03:12: soll.

00:03:13: Also der Markt ist auf jeden Fall da.

00:03:15: Also wir haben genug Module, das ist nicht das Problem.

00:03:17: Die Frage ist eher, was macht man mit den Module?

00:03:19: Und das ist was es halt momentan noch gar nicht gibt.

00:03:22: Und genau da wollen wir jetzt ansetzen, dass man eben weiß, okay, Solarmodule kann man

00:03:26: auch refurbish kaufen und man kann Solarmodule auch refurbish bei sich einbauen.

00:03:30: Refurbish heißt jetzt, dass man sie mehr oder weniger auch so wieder einsetzen kann, wie

00:03:35: man sie vorfindet.

00:03:36: Oder muss man noch irgendwelche technische Modifikationen vornehmen, sie irgendwie aufarbeiten.

00:03:41: In welchem Stadion kommen denn diese Module wieder zurück?

00:03:44: Also es gibt so viele Module, dass man sie momentan nicht reparieren muss.

00:03:48: Was wir machen ist sie wirklich durchzumessen, zu überprüfen, ob die noch sicher und funktionszüchtig

00:03:52: sind und dann eben, die hat die wieder in Produkt umzuwahren.

00:03:57: Also das funktioniert praktisch so, dass das Müll und es wird auch als Müll gehandhabt,

00:04:01: wäre auch illegal, das dann irgendwie in der Form zu verkaufen und eben durch dieses

00:04:04: Durchmessen und das Verifizieren, dass das ein sicheres Produkt noch ist.

00:04:08: Dadurch wird es dann wieder zum Produkt reinrechtlich gesehen und dann können wir damit halt wieder

00:04:11: was machen.

00:04:12: Und also der jetzige Stand ist praktisch, dass wir die vor allem prüfen, sicherstellen,

00:04:18: dass sie unseren Leistungskriterien entsprechen, also dass sie noch wirklich die Leistung haben,

00:04:23: dass sie sicher sind, dass sie keine Zellschäden auch innen drin haben und langfristig könnten

00:04:27: wir uns aber auch vorstellen, oder wollen wir natürlich auch, wo es geht, die Solarmodule

00:04:31: reparieren.

00:04:32: Wie kommt ihr an diese Module überhaupt heran?

00:04:36: Ja, das ist tatsächlich so eine der häufigsten Fragen.

00:04:39: Da kommt uns einmal die Bürokratie so ein bisschen in Deutschland auch zugute, weil

00:04:43: der Gesetzgeber hat da 2014 schon ein Gesetz erlassen, dass eben diese Solarmodule das

00:04:48: Hersteller, der die in Verkehr bringt, also auch wenn die jetzt auch China importiert werden,

00:04:53: sich darum kümmern muss, dass sie später auch entsorgt werden.

00:04:55: Und da gibt es zwei große Müllsystembetreiber, die da Systeme betreiben, diese Solarmodule

00:05:00: sozusagen zu sammeln und zu entsorgen oder zu verschrottenen, recyceln.

00:05:04: Du hast ja gerade eben erwähnt, dass es zwei Rücknahmesysteme gibt.

00:05:08: Welche sind das denn?

00:05:10: Also es wäre einmal Take-Away und PvCycle, dies sind halt primär dafür verantwortlich,

00:05:16: diese Rücknahme zu organisieren.

00:05:17: Kannst du uns mal so ein bisschen erklären, wie denn die Journey eigentlich ist von so

00:05:22: einem alten Modul?

00:05:23: Also es gibt dann eine PV-Anlage, die dann irgendwo in Deutschland und Europa steht

00:05:28: und irgendwann wird aus welchen Gründen auch immer dann diese Photovoltaik-Anlage wieder

00:05:32: zurückgebaut.

00:05:33: Was passiert mit dem Modul?

00:05:35: Ich würde da sogar nochmal einen Schritt zurückgehen.

00:05:38: Wir unterscheiden tatsächlich in drei unterschiedliche Modulströme oder halt Abfallströme.

00:05:44: Das erste ist, wir haben so eine neue Anlage wird gebaut und dabei werden irgendwelche

00:05:49: Module beschädigt.

00:05:50: Das sind dann Module, die tatsächlich noch nie im Einsatz waren, aber die trotzdem im

00:05:54: Müllsystem landen.

00:05:55: Und da gibt es gar nicht so wenig von, weil wir bauen ja auch Rekords dann von Modulen

00:05:58: zu und wir bauen ja wirklich sehr, sehr viele Module zu.

00:06:01: Das heißt, wir haben auch dementsprechend viele Module mit leichten Schäden.

00:06:04: Das ist sozusagen das erste, die werden dann einfach zum Wertschaf hoch gebracht und weggeschmissen.

00:06:08: Das zweite sind so Anlagen, die aus dem Repowering kommen.

00:06:12: Also das heißt, man baut so einen Solarpark ab, weil man eben neue Module in den gleichen

00:06:17: Solarpark einbauen will und diese Module sind auch noch nicht so alt.

00:06:20: Also die haben noch nicht ihr Lebensende erreicht, die sind noch nicht 20 Jahre in diesem Solarpark,

00:06:24: sondern vielleicht so zwischen 7 und 10 Jahren.

00:06:27: Und da werden diese Module dann abgebaut und dann halt entsorgt.

00:06:33: Und das dritte sozusagen sind dann wirklich diese, du hast eine Solaranlage und die läuft

00:06:38: seit 20, 30 Jahren und die Module sind jetzt wirklich durch.

00:06:41: Das sind End-of-Life-Module, die werden dann wirklich weggeschmissen.

00:06:44: Und um diese End-of-Life-Module geht das bei uns auch gar nicht, sondern es geht wirklich

00:06:46: um diese Repowering-Module und um eben diese Module, die aufgrund von optischen Schäden

00:06:51: oder weil sie halt umgefallen sind und man jetzt nicht den Modul ansehen kann, ob es noch

00:06:55: funktioniert.

00:06:56: So, das heißt, die werden registriert von den eben von dir genannten Rücknahmesystemen

00:07:04: und das heißt, ihr seid dann eben direkt in Kontakt mit diesen Rücknahmesystemen, die

00:07:10: euch dann sagen, wir haben jetzt die und die Chargen hier, die und die Volumina, die lagern

00:07:15: wahrscheinlich quer durch Deutschland in irgendwelchen Resacting-Höfen oder so etwas.

00:07:19: Und dann fahrt ihr dort hin, nehmt euch ein paar raus und testet es.

00:07:23: Also versuchst du es mal ein bisschen praktisch mal darzustellen, wie da eure Abläufe sind.

00:07:27: Dafür sind wir, glaube ich, einfach noch zu klein.

00:07:30: Es ist eher so, dass wir momentan mit einem Müllentsorger entzusammenarbeiten, der eben

00:07:35: so eine Annahme-Stelle für PV-Module sind.

00:07:37: Das heißt, diese Systeme haben mehrere Annahme-Stellen, wo diese Module dann hingehen erstmal und

00:07:42: von da werden die dann sozusagen sortiert oder an verschiedene Recyclinganlagen letztendlich

00:07:48: weiter verteilt.

00:07:49: Und da an dieser Annahme-Stelle, da haben wir uns eingeklingt und da haben wir dann eine

00:07:54: Anlage, die diese Module durchmessen kann und da messen wir die Module vor Ort durch

00:07:58: und danach können wir die eben auch von da wegbringen, weil dann ist hier kein Schrott mehr,

00:08:02: dann ist kein Müll mehr, sondern dann sind es halt wieder Solarmodule.

00:08:05: Die kauft ihr dort quasi aus dieser Müllmasse wieder raus, die werden euch gegeben oder wie

00:08:11: ist da der vertragliche Übergang dann?

00:08:13: Also wir bezahlen praktisch diesen Müllentsorger dafür, dass ihr die durchmisst und wir zahlen

00:08:18: pro durchgemessene Modul, dass dann auch funktionstüchtig ist tatsächlich.

00:08:22: Also wir kaufen jetzt keine Module, die verschrottet oder die halt schon schrotzt sind.

00:08:26: Okay, und das bemisse ich dann an, weiß ich nicht, einen Marktpreis mit einem kleinen

00:08:30: Abschlag oder nach Gewichts oder nach Leistungsfähigkeit, wie werden da die Preise bestimmt?

00:08:38: Genau, also der Müllentsorger guckt natürlich vor allem primär erstmal aus seine Arbeitskosten,

00:08:42: die er dadurch hat, weil die Module an sich haben hier keinen Wert mehr.

00:08:46: Und also wenn sie noch nicht durchgemessen sind und wir zahlen den dann anhand von diesen

00:08:52: Arbeitskosten pro Modul.

00:08:54: Ja, so, dann legen die Module bei euch irgendwie auf dem Lager und wohin verkauft ihr in diese

00:08:59: Module?

00:09:00: Also wir haben uns halt ganz bewusst überlegt mit Balkonkraftwerken tatsächlich anzufangen

00:09:05: und es liegt einfach daran, dass man halt bei Balkonkraftwerken, die bestehen ja aus zwei

00:09:08: bis vier Modulen und da können wir halt auch sehr viele unterschiedliche Module, sagen

00:09:12: immer wir haben jetzt eine Charge von vielleicht nur 50 oder 100 Modulen, sehr gut unterbringen.

00:09:16: Das heißt man kann eigentlich immer egal von welcher Charge Module man jetzt hat, die

00:09:21: da drin gut verwenden und wir haben natürlich auch da den Vorteil, dass man direkt Kundenzugang

00:09:27: hat.

00:09:28: Das heißt der Kunde kann einfach bei uns im Online-Shop die Module kaufen und wir liefern

00:09:31: die halt in Deutschland und Österreich und müssen nicht erst ein Netzwerk aufbauen von

00:09:36: zum Beispiel Solarteuren, die diese Anlagen installieren können.

00:09:38: Also das sind dann selbst Baukits, wie aus einem Supermarkt, da gibt es ja auch schon

00:09:45: super Balkonkraftwerke.

00:09:46: Ja, genau, also das sind dann direkt zum Kunden, also der Endkunde ist auch wirklich unser

00:09:52: Customer und der kann die dann selber bei sich zu Hause aufbauen, genau.

00:09:57: Also auch kein Elektrik mehr notwendig, zum Anschließen, das macht wirklich alles dann

00:10:03: der Endkonsument.

00:10:05: Ja, ganz genau, das ist ja auch so ein bisschen der Charme daran, sage ich einmal, dass man

00:10:10: es eben alles selber zu Hause machen kann ohne Elektriker und deswegen sind die Dinger ja

00:10:13: auch so günstig.

00:10:14: Also ich habe gerade so ein bisschen auf die Frage des Preises abgestellt, wie teuer ihr

00:10:21: die Module jetzt einkauft, ihr habt dann ja auch eure eigenen Kosten dann noch mit Overhead

00:10:26: und Durchmessen und Distribution und Marketing und Sales & Co.

00:10:31: Wie der Bewerbsfähigseite der ist im Vergleich zu den neuen Balkonsonlaren, also die man ja

00:10:38: tatsächlich inzwischen in vielen Supermärkten bzw. eigentlich Baumwerken kaufen kann.

00:10:44: Also wir befinden uns da im Mittelfeld ungefähr, aber das liegt tatsächlich nicht an die Modulen,

00:10:49: sondern das liegt am Wechselrichter und das, weil die Module sind bei uns nicht besonders

00:10:55: Es ist teuer.

00:10:56: ungefähr 20 bis 30 Prozent günstiger als die Konkurrenz.

00:10:59: Aber beim Wechselrichter kann man halt Abschläge machen und das machen halt gerade,

00:11:03: wenn du jetzt von so Discount ansprichst, die machen das halt gerne und dann hat man da einfach

00:11:07: ein günstigerer Wechselrichter drin.

00:11:08: Aber das sehen wir bei uns nicht als wirklich sinnvoll an, weil wir wollen auch im

00:11:13: WL Refurbition trotzdem ja ein gutes und sicheres Produkt für den Kunden liefern.

00:11:18: Und deswegen sind wir da im Mittelfeld, aber es liegt nicht an den Modulen, sondern eben an den

00:11:23: anderen Komponenten, die in dem Set verbaut sind.

00:11:26: Das heißt, es gibt neuwertige Balkonmodule und Kids, die günstiger sind als auch gebrauchten.

00:11:31: Ja, ganz genau die gibt's.

00:11:33: Aber ich denke, das ist an sich kein Problem, weil wir wollen ja die Kunden, die sich die

00:11:40: sozusagen gutes hochwertiges Produkt haben wollen, was, wo sie aber halt auch den Kundensupport

00:11:45: für bekommen. Und dafür stehen wir auch als Marke eher, dass man sagt, okay, wir haben halt

00:11:49: nachhaltige Solarmodule, aber wir haben halt auch einen guten Kundensupport, wir haben halt auch ein

00:11:53: gutes Gesamtpaket und du kannst es halt auch problemlos bei dir zu Hause aufbauen und sich da,

00:11:59: glaube ich, immer mit dem günstigsten Anbieter zu messen, nur weil man jetzt zum Beispiel

00:12:02: refurbished ist, glaube ich, nicht immer sinnvoll, weil auch wenn ich jetzt auf Handys schaue,

00:12:06: da gibt es auch Handys, die günstiger sind als ein refurbished iPhone, aber deswegen ist es

00:12:10: ja nicht besser.

00:12:10: Okay, das heißt eure klare USB ist dann hier die Erreichbarkeit, der Kundenservice, aber dann

00:12:17: auch sicherlich ein Stück weiter auf die Idee mit zu verkaufen, dass ihr bereits genutzte Solarmodule,

00:12:24: den nochmal ein zweites Leben gibt, also damit auch nochmal einen großen Beitrag zur

00:12:29: Kreislaufwirtschaft leistet.

00:12:30: Ja, ganz genau. Also wir versuchen eigentlich vor allem auch preisleistungszieger zu sein, also dass

00:12:36: du halt eine gute Leistung für den Preis auch bekommst.

00:12:38: Wie viel dieser Anlage habt ihr schon verkauft, also vielleicht mal so in absoluten Stückzahlen und

00:12:43: vielleicht auch so in, weiß ich nicht, Kilowatt, weiß ich, ob ihr schon Megawatt, wahrscheinlich

00:12:48: sind es noch nicht, aber also Megawatt ist da schon im Markt.

00:12:52: Also Megawatt ist auf jeden Fall das Jahresziel.

00:12:55: Wir haben jetzt, glaube ich, letzten Monat die 700 Kilowatt an, also Kilowatt Peak,

00:13:00: an installierter Solarleistung geknackt und wir haben jetzt circa 1000 Anlagen verkauft.

00:13:04: Gibt es da regionale Unterschiede, also wo jetzt mehr da, wenn ihr verkauft wird?

00:13:09: Es gibt weniger regionale Unterschiede als tatsächlich so ein Abstand zwischen Stadt-Land.

00:13:14: Es ist nämlich so, dass auf dem Land viele Leute dann doch eher ein Eigenheim haben oder auch mehr

00:13:20: Platz und auch wenn die Dinger Balkonkraftwerke heißen, werden die dann doch oft nicht am

00:13:24: Balkon installiert.

00:13:25: Das heißt, dass wir ganz klar sehen, dass das Leute auf dem Land sich mehr Balkonsolar holen

00:13:30: hat in der Stadt und es liegt, glaube ich, auch unter anderem halt an der Vermieter, also dass man

00:13:34: da eher zur Miete wohnt.

00:13:35: Ja, sehr schön. Also das Geschäftsfeld der Balkonsolare ist ja auch nicht neu.

00:13:40: Es gibt ja schon so einige Gründungen.

00:13:42: Wie glaubt ihr, entwickelt sich denn aktuell der Markt?

00:13:47: Also zuletzt hat ja, glaube ich, zwei Hornenergie-Geschätzbetrieb auch wieder eingestellt,

00:13:55: weil sie dort nicht gewünnt Traction gesehen haben.

00:13:57: Also wie beurteilt ihr das aktuelle Marktumfeld der Balkonsolare?

00:14:03: Also ich glaube, was uns sogar fast, ich will nicht sagen, also was fast für uns schwieriger

00:14:09: gemacht hat ist, dass es die letzten zwei Jahre eigentlich ein bisschen overhyped war.

00:14:13: Also es ist unheimlich viel auch in die Medien dazu gekommen und zwar auch sehr viele Themen.

00:14:16: Das hat natürlich den Markt vergrößert, aber hat auch dazu geführt, dass super viele Anbieter und auch

00:14:21: super viele unseriöse Anbieter leider auf den Markt gekommen sind.

00:14:23: Momentan sind wir es eigentlich als ein sehr, sehr guter Markt.

00:14:28: Ich glaube, es wird so, dass es ist gerade ein Trend da, dass sich einerseits professionellisiert,

00:14:33: aber das andereseits auch neue und mehr ausgereifte Produkte auf den Markt kommen.

00:14:38: Es ist zum Beispiel so, dass es jetzt auch ganz tolle Speichersysteme gibt.

00:14:42: Das war was, was letztes Jahr teilweise auch zu schnell auf den Markt gebracht worden ist.

00:14:47: Und dieser Markt ist glaube ich langsam dabei ein bisschen zu maturen praktisch.

00:14:51: Okay. Und Vertriebsseite, ich habe es gerade schon ein bisschen angesprochen,

00:14:55: geht ihr vor allen Dingen jetzt über die eigene Homepage, über einen Shop oder habt ihr da auch

00:15:00: noch Partner, die für euch in den Vertrieb gehen?

00:15:02: Also wir haben jetzt keine Partner so in dem Sinne, sondern was wir sehr, sehr gerne machen ist,

00:15:06: dass wir mit lokalen Vereinen oder auch gemeinten zusammenarbeiten, lokale Aktionen,

00:15:12: organisieren, Sammelbestellungen, die dann auch von so einem Beratungsangebot oder Bildungsangebot

00:15:19: begleitet sind, wo wir dann auch in die Gemeinden reinfahren, da Workshops halten und darüber

00:15:23: aufklären. Und was wir da halt einfach sehen und was auch eine sehr, sehr schöne Erfahrung ist,

00:15:28: ist, dass sich unheimlich viele Leute mit dem Thema Solar auch gerne beschäftigen und auch in

00:15:32: ihrem eigenen Haus gerne beschäftigen. Und das ist halt wirklich eine lokale Marketingmassage,

00:15:39: die für uns sehr, sehr gut funktioniert. Okay. Und was sind jetzt für euch denn die

00:15:44: nächsten großen Schritte? Also die nächsten großen Schritte für uns werden erstmal sein,

00:15:48: dass wir jetzt auch mehr Leute einstellen, also unser Team erweitern, dass wir insbesondere

00:15:56: unser Produktportfolie nochmal ausbauen und erweitern. Und was wir jetzt auch gerade im März

00:16:00: gemacht haben, ist, dass wir für unsere gebrauchten oder für unsere refurbischen Solarpannele

00:16:04: auch eine Garantie auf dem Markt gebracht haben. Das ist was, was es so auch noch nicht in Deutschland

00:16:09: gibt, weil was passiert, wenn die mal Dule weggeschmissen worden sind, dann sagt der Hersteller,

00:16:12: habe ich nichts mit zu tun und die Garantie verfällt sozusagen. Und das war für uns lange,

00:16:18: lange Zeit wirklich schwierig, weil die Leute hätten halt schon gerne die Gewissheit,

00:16:22: dass das Ding in zehn Jahren auch noch die Leistung bringt, die es halt bringen soll.

00:16:25: Okay. Und wie schätzt ihr die allgemeine Welt da gerade aktuell ein? Ist das eher förderlich

00:16:30: vorher Geschäftsmodell? Weil viele ziehen vielleicht zur Richtung Energieautonomie auch wählen?

00:16:35: Ich glaube, das ist das ist eine sehr, sehr schwierige Frage, weil da ja auch in der

00:16:40: letzter Zeit sehr, sehr viel passiert ist. Wir sind für uns aber das noch ein bisschen am Auswerten.

00:16:44: Ich denke, dass es erstmal sehr förderlich sein wird, weil durch diese Zölle so schwer

00:16:52: und leid das ja auch ein tut. Natürlich wahrscheinlich auch Energiepreise kann ich mir vorstellen,

00:16:58: wieder steigen werden. Und das hat man halt beim Ukrainekrieg auch gesehen, dass die Leute sich

00:17:01: dann auch einmal auch mehr mit ihrer ja, wie produzieren, also was zahlen sie für Energie

00:17:06: und wo können sie vielleicht auch Alternativen schaffen? Beschäftigen. Okay. Ja, also das ist

00:17:14: sicherlich dann auch eine Frage der Entscheidung, wie sich dann der Konsument, die Konsumentin dann

00:17:21: auch entscheidend auf welchen Kriterien, wie ist denn da eure Erfahrung? Also was sind denn so die

00:17:24: Haupttreiber auf der Konsulare zu gehen? Ich glaube, für viele Leute ist es, also es sind

00:17:30: glaube ich zwei unterschiedliche Sachen. Für viele Leute ist es einmal, dass man auch Interesse

00:17:35: daran hat, dass vielleicht selber einmal auszuprobieren, auch Interesse daran oder die Neugier,

00:17:39: dass man damit Strom produzieren kann. Plus, es wurde ja auch sehr viel darüber berichtet.

00:17:42: Und der zweite Punkt ist ganz klar, dass man halt selber damit ja auch sparen kann. Das ist ja auch

00:17:47: was sehr, sehr cooles, dass es da jetzt in Technologie gibt, wo praktisch auch der kleine Mann, sag ich

00:17:52: einfach mal jetzt, direkt mit der neuerbaren Energien erfahrbar sparen kann. Und das ist was wir auch von

00:17:57: unseren Kunden ganz, ganz auf Wiedergespiegel bekommen. Gerade wenn die dann halt sehen, okay, die

00:18:01: Sonne scheint so und so viel Leistung oder so und so viel Kilowattstunden wurden heute produziert,

00:18:05: dass für die da Energiewende nicht mehr so abstrakt ist, sondern halt bei denen ein Balkon

00:18:10: hängt. Und der größte Wettbewerb für euch sind dann sinkende Energiepreise, die wahrscheinlich

00:18:16: jetzt so gar nicht absehbar sind. Oder wo seht ihr die Hauptgründe, eure Module und eure Lösung

00:18:25: eben nicht zu nehmen? Ich denke, dass für uns, also sehen wir, dass da noch so viel Marktpotenzial

00:18:31: da ist, dass wir da jetzt nicht direkt so ein Wettbewerb das Problem sehen, sondern eher noch

00:18:36: sehr viele Möglichkeiten, das zu expandieren. Also wir haben ja mit bei den Konsularen gefangen,

00:18:39: nicht weil wir jetzt sagen, okay, bei den Konsularen ist das einzige, was wir jemals aus

00:18:42: Refurbish-Pennen machen können, sondern das ist halt ein sehr guter Market-Entry für uns gewesen,

00:18:47: weil man halt einen direkten Zugang zum Kunden hat. Man kommt relativ schnell ins Tunen,

00:18:50: das war uns auch sehr wichtig. Und wir sehen eher noch Potenzial, dass man daraus halt auch wieder

00:18:55: ganze Anlagen machen kann, gerade wenn man das halt auch vergrößert und mit mehr Partnern

00:19:00: da zusammenarbeitet, um auch mehr Module zu refurbischen oder eben auch diese Module nochmal

00:19:06: anderweitig zu nutzen. Okay, okay. Was sind jetzt so die wichtigsten Themen jetzt auch für euch,

00:19:11: die wir noch beleuchten könnten hier in diesem Gespräch? Also was für uns, glaube ich, sehr,

00:19:16: sehr wichtig ist, ist, dass man einmal darüber nachdenkt, okay, in so ein Produkt, was man halt

00:19:22: auch hat, da ist auch Energie reingefliessen. Und also das, was wir eigentlich sehr oft hören,

00:19:28: ist Recyclet-Module. Und dann sagen wir immer, ja, das machen wir genau nicht, weil Module, also wenn

00:19:34: man was recycelt, dann zerstört man es ja. Und dann gewinnt man zwar die Rohstoffe zurück und ist

00:19:38: auch wichtig und sinnvoll, aber man zerstört das Produkt an und für sich. Und das ist natürlich

00:19:45: etwas, was man vielleicht verhindern sollte oder wo man vielleicht eher gucken sollte,

00:19:49: ob man es nicht vorher noch wieder verwenden sollte. Ich glaube, dass es wichtig ist,

00:19:52: auch in der Gesellschaft so ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es eben verschiedene

00:19:57: Stufen von der Kreislaufwirtschaft gibt. Ja. Und damit habt ihr dann sicherlich auch gute

00:20:06: Argumente, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern zu verkaufen.

00:20:12: Gibt es da schon Pläne für euch? Ja, also wir sind tatsächlich im Gespräch mit Frankreich,

00:20:16: weil da das Thema bei Konsola auch wieder aufkommt und wir da natürlich unser System relativ schnell

00:20:22: und einfach nach drüben bringen können sozusagen. Plus Deutschland und Frankreich sind sehr,

00:20:28: sehr gut integriert, was zum Beispiel den Versand angeht, sodass wir da auch nicht in

00:20:32: extra Lager bräuchten. Grundsätzlich ist es aber so, dass Deutschland natürlich,

00:20:35: sage ich mal, auch dieses Problem vom Solarmüll früher bekommt als andere Länder, weil wir

00:20:40: halt auch früher zugebaut haben. Und deswegen denken wir, dass dieses Problem, dieses Solarproblematik,

00:20:48: die in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird, die anderen europäischen Ländern ein bisschen

00:20:51: später erreichen wird. Super. Ja, dann danke ich dir erst mal für dieses Gespräch. Ihr seid ja

00:20:57: noch relativ jung dabei. Habt noch einiges an Wachstumsplänen vor euch. Ich glaube,

00:21:03: dass auch mal irgendwann mal einen Check-in machen, wenn ihr ein bisschen größer geworden seid.

00:21:05: Das würde uns auf jeden Fall sehr freuen. Also wir würden uns freuen, wieder hier zu sein.

00:21:09: Super. Danke dir, Thelmann. Auf bald. Vielen, vielen Dank.

00:21:13: Seit zum Auftauchen. Wir hoffen, ihr als Gefallen. Wenn's so ist, würden wir uns selber eine positive

00:21:20: Bewertung und ein Abo freuen. Und falls du noch tiefer ins Thema eintauchen möchtest oder Kontakt zu

00:21:26: unseren Gesprächspartner*innen suchst, kannst du dich über www.dwr-eco.com ganz einfach bei uns melden.

00:21:34: Dieser Podcast wird von DWR ECO produziert. Deine internationalen CleanTech Beratung für

00:21:40: Markt- und Geschäftsstrategien, Politik, PR und Kommunikation.

00:21:45: [Musik]

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Über diesen Podcast

Deep Dive CleanTech ist Dein Business, Investment und Technologie Tauchgang zur Green Economy. Im Deep Dive CleanTech lernst du von Gründer*innen, Unternehmer*innen und Investoren unserer Zeit, welche technologischen Lösungen, neue Geschäftsmodelle oder Investitionen skalierbare Business-Antworten auf die globale Klima- und Umweltkrise liefern können. Ob Energie- oder Verkehrswende, grüne Chemie, Wasser-, Land- oder Kreislaufwirtschaft - hier bekommst Du Inspiration, Handlungsoptionen und viel Erfahrung von den Besten.

von und mit David Wortmann // DWR eco

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